Stuttgart. Die Tarifverhandlungen für den Groß- und Außenhandel in Baden-Württemberg am Dienstag, 2.Juni, führten zu keinem Ergebnis. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilt, gingen die Tarifparteien ohne Annäherung auseinander. Als Termin für die vierte Verhandlungsrunde wurde der 23. Juni festgelegt.
Die Verdi-Verhandlungskommission war mit der Erwartung in die Verhandlung gegangen, dass die Arbeitgeber ein neues Angebot vorlegen würden. Verdi-Verhandlungsführer Bernhard Franke: „Zwei Monate nach Auslaufen des Tarifvertrags muss endlich ein verbessertes, verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch. Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben wollen bald mehr Geld!“
Die Arbeitgeberseite sah sich jedoch nicht in der Lage, eine verbesserte Offerte abzugeben. Stattdessen beharrte sie auf ihrer Gegenforderung nach Ausweitung der Arbeitszeit am Samstag, an Heiligabend und an Silvester. Das wies Verdi mit dem Hinweis auf den ungekündigten Manteltarifvertrag erneut zurück.
Verdi will nun in den Betrieben zu weiteren Protesten und Warnstreiks aufrufen, teilt die Gewerkschaft mit. Schon in den vergangenen Wochen gab es Protestveranstaltungen unter dem Motto „Wir lassen uns von der allgemeinen Tarifentwicklung nicht abhängen – wir sind nicht weniger wert als andere!“. Es beteiligten sich landesweit etwa 800 Beschäftigte.
Das von den Arbeitgebern bisher vorgelegte Angebot sieht bei einer Laufzeit von 24 Monaten folgende Tariferhöhungen vor: ab dem 1. April 2015 eine Erhöhung um 2 Prozent und ab dem 1. April 2016 eine weitre Erhöhung um 1,5 Prozent.
Verdi fordert dagegen für die rund 175 000 Beschäftigten der Branche in Baden-Württemberg Tariferhöhungen um 5,5 Prozent. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben.
Die Verhandlungen werden am 23. Juni in Korntal-Münchingen (Hotel ABACCO) fortgesetzt.
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