Müllheim. Unpassend zum Beginn der Demonstration des Friedensrats Markgräflerland für eine menschliche Flüchtlingspolitik am Samstag, 18. Juli, durch Müllheim setzte der Regen ein. Trotzdem beteiligten sich 100 Menschen, unter ihnen zahlreiche Flüchtlinge, um öffentlich einzutreten für ein humanitäres Bleiberecht.
Anne-Katrin Vetter vom Friedensrat führte am Flüchtlingswohnheim aus, dass nicht die Flüchtlinge zu bekämpfen seien, sondern die Fluchtursachen: Hunger, Krieg, Fanatismus, Ausbeutung, Gewalt, unmenschliche Arbeitsbedingungen, Niedrigst“löhne“.
Lautstark bewegte sich der Demonstrationszug durch Müllheim, immer wieder wurde ein Stopp der Abschiebungen und ein Bleiberecht von Dauer gefordert. Auf dem Markgräflerplatz verwies Uli Rodewald auf die ungleichgewichtigen Wirtschaftsbeziehungen, die dafür sorgten, dass in einem so reichen Kontinent wie Afrika so viele Menschen in erdrückender Armut leben müssen.
„Für jeden von Europa in Afrika investierten Euro fließen zehn zurück. Das entspricht einer Rendite von 1000 Prozent.“ Nachhaltig Fluchtursachen zu bekämpfen, bedeute nicht die militärische Bekämpfung von Schlepperbanden, sondern die Bekämpfung wirtschaftlicher Ungleichgewichte, sagte Rodewald.
Erst eine gerechte Wirtschaftsordnung werde die Flüchtlingsströme zum Versiegen bringen.
Wie die gegenwärtige Situation von Menschen in Afrika aussieht, was sie bewegt, den qualvollen Weg der Flucht nach Europa aufzunehmen, schilderte ein Flüchtling aus Eritrea am Beispiel seines Landes und seiner eigenen Erfahrung.
Die Teilnehmerinnen der Demonstration bekräftigten die Forderung an die deutsche Regierung, von ihrer Möglichkeit Gebrauch zu machen, keine Abschiebungen nach dem Dublin-3-Abkommen durchzuführen.
Dies wäre zumindest ein erster Schritt hin zu einer menschlichen Flüchtlingspolitik.
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