Stuttgart. Nach der Räumung der beiden besetzten Wohnungen kommt das Haus Wilhelm-Raabe-Straße 4 in Stuttgart-Heslach nicht zur Ruhe. Die regulären MieterInnen fühlen sich verstärkt schikaniert. Nun klagen MieterInnen der Wilhelm-Raabe-Straße 4 gegen die Londoner Eigentümerfamilie. Der Prozess beginnt am Dienstag, 11. September, um 12 Uhr im Saal 306 des Stuttgarter Amtsgerichts, Hauffstraße 5. Zuvor gibt es um 11.30 Uhr eine Kundgebung vor dem Gericht.
Eine Familie mit Kleinkind erhielt eine außerordentliche Kündigung mit einer Frist von zwei Wochen. Als Grund sei angegeben worden, dass sich die Familie positiv zu der Hausbesetzung geäußert habe. „In Gutsherrenmanier wollen die Eigentümer also verfügen, welche Meinung ihre Mieter haben dürfen“, so Anton Zimmer, Sprecher des früheren BesetzerInnekollektivs. Die Familie habe Widerspruch gegen die Kündigung eingelegt, ein Verhandlungstermin sei noch nicht terminiert.
Es gebe weitere Schikanen gegen alle drei Mietparteien im Haus (siehe den Bericht der Stuttgarter Zeitung „Solidarität mit Hausbesetzern als Kündigungsgrund„).Offenbar versuche der Eigentümer, MieterInnen los zu werden. Täglich drehe ein Sicherheitsunternehmen seine Runden durch das Haus. Die Klage einer Familie, über die am Dienstag vor dem Stuttgarter Amtsgericht verhandelt wird, richtet sich gegen die Forderung der Eigentümerfamilie, den Dachboden zu räumen. Ariane Raad, eine betroffene Mieterin, spricht in diesem Fall und in Zusammenhang mit weiteren Fällen von Mobbing – eine Methode, die nach Einschätzung der Betroffenen auch anderswo zunehmend um sich greift.
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