Von Paul Linker – Stuttgart. Wie die Beobachter-News aus gut informierter Quelle erfahren haben, soll die folgende kleine Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruhen, die sich vor Kurzem im beschaulichen Stuttgart-Vaihingen zugetragen haben soll. Da sie einen gewissen morbiden Amüsement-Wert besitzt, sei sie den geneigten LeserInnen in zwei Akten zu Gemüte geführt.

Quelle: Pixabay
Der erste Akt: Wenn das neue Jahr begonnen hat, muss auch mal eine antifaschistische Zecke wieder einkaufen gehen, auch wenn der Geldbeutel noch so dünn ist. Zu diesem Zweck begibt sich die Zecke nun in das nahe gelegene Vaihingen. Die Zecke steht nichts Böses ahnend vorschriftsmäßig an einer roten Fußgängerampel, als sie auf einmal von der Seite angequatscht wird: „Ah. Hallo. Ein gutes Neues. Geht es Ihnen gut?“
Eine nette Begrüßung für das neue Jahr, denkt sich die Zecke, und will den Gruß gerade erwidern, als sie schreckensstarr zur Kenntnis nimmt, wer da neben ihr steht. Bei der Person, die da so freundlich grüßt, handelt es sich nämlich um einen in Stuttgart nur leider allzu gut bekannten Faschisten, der da auf die arme Zecke mit dem üblichen aufgesetzten „Lächeln“ herabgrinst.
Es geht weiter: Der Faschist lädt die Zecke auch noch zu einem Besuch in seine „Geschäftsräume“ ein. Die Zecke ist völlig konsterniert, und da sie frisch geboostert ist und sich gesund fühlt, lehnt sie dieses „Angebot“ angewidert ab. Auch der im Zuge eines „Geschäftsraum-Besuchs“ offerierte Kaffee erscheint der Zecke nicht verlockend.
Bei der Zecke herrscht eine gewisse Verwirrung.

Symbolbild – Quelle: Pixabay
Zweiter Akt: Wie aus dem Nichts tritt nun eine Romni auf diese beiden sehr unterschiedlichen Männer zu, und bittet sie freundlich um eine Spende. Bei genauerem Hinsehen eine doch recht bizarre Kombination an dieser roten Ampel: der Faschist, die Zecke und die Romni. Übrigens: ein kleines Rätsel für alle LeserInnen. Von diesen drei Personen haben nur zwei eine Maske getragen. Nur ein Einziger war natürlich maskenlos. Wer kann es wohl gewesen sein? Man darf dreimal raten.
Der Faschist bekommt nun einen bitteren Gesichtsausdruck, und meint zur Zecke (natürlich ohne die Romni direkt anzusehen oder anzusprechen): „So ‚jemanden‘ solle man doch zurück in die Heimat schicken.“ Der Zecke kommen ob dieser unfreundlichen und rassistischen Wort böse Gedanken. Sehr böse Gedanken!!

Symbolbild – Quelle: Pixabay
Bevor es zu irgendwelchen Eskalationen kommen konnte, wurde das kleine Gehirn der Zecke von einem Geistesblitz durchzuckt. Die Zecke zückt ihren schmalen Geldbeutel, entnimmt ein 2-Euro-Stück, legt es der Romni in den mitgeführten Kaffeebecher, und sagt zu der Frau: „Ein Euro ist von mir, der zweite Euro von dem netten Herrn neben mir.“
Die Romni bedankt sich freundlich und geht ihrer Wege.
Nun ist der Faschist völlig konsterniert, starrt mit offenem Mund auf die Zecke, und geht mit einem entsetzten Gesichtsausdruck und kopfschüttelnd über die nunmehr grüne Ampel.
Fazit: Was mögen sich wohl die „Volksgenossen“ denken, wenn sie erfahren würden, dass der Faschist einen Kredit von einer Zecke erhält, nur um eine milde Gabe an jemanden zu geben, der ja angeblich gar nicht „hierher gehört“?
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