Stuttgart. Das Klimacamp des Aktionbündnisses Kesselbambule endet am heutigen Donnerstag, 22. September. Das Camp findet unter dem Motto „Klimagerechte Mobilität für Alle“ seit dem 16. September im Stuttgarter Stadtgarten statt. Parallel organisierte die Stadt ein Programm zur Europäischen Mobilitätswoche. Mit einer Fahrraddemonstration und Freifahr-Aktion vom Feuersee und vom Stadtgarten aus nach Bad Cannstatt beendet das Aktionsbündnis gemeinsam mit anderen Initiativen das Klimacamp am Donnerstagabend. Start ist dabei 16.45 Uhr am Feuersee, bzw. um 17 Uhr am Stadtgarten.
Das Camp von Kesselbambule bot ein politisch vielfältiges Programm. Als Mitverursacherin für die Klimakrise rückt das Bündnis die Autoindustrie in den Fokus.
„Für eine klimagerechte Mobilität für alle braucht es eine umfassende Demokratisierung von Wirtschaft und Gesellschaft – BürgerInnen und Initiativen sollen nicht nur eine Woche pro Jahr, sondern jeden Tag, jedes Jahr mitentscheiden können, wie ein solidarisches Zusammenleben aussieht. Das Ziel ist eine gute, günstige und klimagerechte Mobilität für alle“, sagt Nisha Toussaint-Teachout, Sprecherin des Aktionsbündnisses. „Dafür muss das Wirtschaftssystem ohne Wachstumszwang und Profitmaxime auskommen“, ergänzt Sprecherin Franziska Sander. „Es ist völlig offensichtlich, dass wir im Kapitalismus die Klimakrise nicht lösen können. Wir wollen uns für eine Gesellschaft einsetzen, in der die Menschen selbst bestimmen, was und wie produziert werden muss. “
Dazu hatte das Aktionsbündnis auf dem Camp Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden angeboten. Thema war auch die Zusammenarbeit zwischen Klimabewegung und Gewerkschaften. „Natürlich wissen wir, dass die Interessen der Beschäftigten im Hier und Jetzt eine wichtige Rolle in diesem großen Prozess spielen. Nur gemeinsam mit ihnen wird die Klimagerechtigkeitsbewegung überhaupt erfolgreich sein“, sagt Toussaint-Teachout. „Gerade vor dem Hintergrund steigender Lebenshaltungskosten ist uns das wichtig. Wir brauchen ein Wirtschaftssystem, das ohne die Ausbeutung von Mensch und Natur auskommt.“ Dass sich manche Menschen inzwischen eher das Ende der Welt als das Ende des Kapitalismus vorstellen können, dürfe nicht Normalität bleiben.
Neben den gut besuchten Workshops fand auch ein Kulturprogramm im Stadtgarten statt. „Jeden Abend gibt es Filme, DJs oder Bands die auftreten, zusammen wird auch die Sorgearbeit erledigt. Das Zusammenleben auf dem Camp nimmt einen Teil davon vorweg, wie wir uns das gute Leben vorstellen.“ so Toussaint-Teachout.
In einer gemeinsamen Aktion waren die Aktivistinnen und Aktivisten am Samstag spontan vor das Rathaus gezogen. Dabei wurde ein großes Banner vor dem Rathaus aufgespannt und ein Pop-Up-Infostand aufgestellt. Das Aktionsbündnis hatte dabei die Stadtöffentlichkeit eingeladen, sich auf dem Klimacamp mit der dringend anstehenden Mobilitätswende auseinander zu setzen. „Die Zeit drängt – doch die Automobilindustrie reduziert seit Jahrzehnten ihre Emissionen nicht. Das können wir gerade in Stuttgart, dem Hotspot der Automobilindustrie nicht durchgehen lassen. Eine europäische Mobilitätswoche reicht nicht – wir brauchen eine echte Mobilitätswende! Wir laden alle zu unserem letzten Camptag und unserer Demonstration ein, die Lust auf eine gerechte Mobilität von morgen haben“, sagt Sander.
Mit einer Fahrraddemonstration und Freifahr-Aktion vom Feuersee und vom Stadtgarten aus nach Bad Cannstatt beendet das Aktionsbündnis gemeinsam mit anderen Initiativen das Klimacamp am Donnerstagabend. Start ist dabei 16.45 Uhr am Feuersee, bzw. um 17 Uhr am Stadtgarten.
Alle Fotos: Kesselbambule
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