Waiblingen. Am Montag, 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus haben AntifaschistInnen am Beinsteiner Tor ein Schild in Erinnerung an jene mutigen Frauen angebracht, die die Sprengung der Brücke durch die deutschen Faschisten im Jahre 1945 verhinderten.
Am 8. Mai befreiten die Alliierten die deutsche Bevölkerung vom faschistischen Regime der NSDAP. Das stellte das Ende der terroristischen Gewaltherrschaft der Nazis dar, die für den zweiten imperialistischen Weltkrieg, die industrielle Ermordung von Millionen von Jüdinnen und Juden und die Zerschlagung der
ArbeiterInnenbewegung verantwortlich war.
Das Offene Antifaschistische Treffen Rems-Murr führt dazu in einer Pressemitteilung weiter aus:
„Gemäß der Taktik der verbrannten Erde wurde unter anderem an der Brücke am Beinsteiner Tor ein Sprengsatz angebracht, um die Einnahme Waiblingens durch die Alliierten und deren Vormarsch zu erschweren – aber auch um die Waiblinger Bevölkerung zu bestrafen.
Am 9. April 1945 fanden sich vor dem ehemaligen Rathaus mehrere hundert Frauen und Kinder zusammen. Mit der Parole „Gebt unsere Stadt frei!“ demonstrierten sie dafür, die Stadt nicht zu verteidigen und kampflos zu übergeben, um so die Zerstörung der Stadt und weiteres unnötiges Leid zu verhindern. Sie ließen sich dabei weder vom kommissarischen Bürgermeister, dem NSDAP Ortsgruppenleiter noch von dem Polizeihauptmann einschüchtern – obwohl sie für die Aktion mit erheblichen Konsequenzen zu rechnen hatten und mit Maschinengewehren bedroht wurden. Dank des mutigen Handelns der Waiblinger Frauen, konnte die Sprengung der Brücke vor dem Beinsteiner Tor verhindert werden.
Um an das mutige Handeln der Waiblinger Frauen und ihren Widerstand gegen die Nazi-Barbarei zu erinnern, haben wir am Beinsteiner Tor eine Plakette in Erinnerung an ihren Mut angebracht. Solche Momente des Mutes sollten im Zuge einer gründlichen Aufarbeitung der Zeit des deutschen Faschismus als Beispiel für die Gegenwart herausgestellt werden. Wir beklagen, dass die Stadt Waiblingen dieser Geschehnisse am Beinsteiner Tor nicht gedenkt.
Solche Ereignisse dürfen nicht mit den letzten Zeitzeugen sterben und in Vergessenheit geraten, denn nur wenn wir aus der Vergangenheit lernen, können wir verhindern, dass solche Schrecken wie die der Zeit des deutschen Faschismus uns jemals wieder leiden lassen. Das gilt insbesondere in Zeiten wie heute, in denen eine Krise die nächste jagt, die Kriegsgefahr greifbarer denn je ist und rechte Parteien wie die AfD sich ungestört im Parlament und der Medienlandschaft als Lösung für „die Kleinen Leute“ inszenieren kann.
Rechte lösen keine Krisen, die AfD ist keine Friedenspartei und antifaschistische Gedenkkultur bleibt notwendig.
Erinnern heißt kämpfen!
Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg!“
Fotos: (OAT-RM)
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