Karlsruhe. Für Freitag, 13. Mai, ist erneut ein rechter Aufmarsch in der Karlsruher Innenstadt angekündigt. Vom Stephanplatz aus will die rechte Organisation „Karlsruhe wehrt sich“ durch die Innenstadt-West ziehen. „Was vor über einem Jahr als Pegida-Karlsruhe begann, hat sich mittlerweile zu einem strammen Naziaufmarsch entwickelt“, stellt eine Sprecherin des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Karlsruhe (AAKA) fest. Das Netzwerk gegen Rechts und das AAKA ruft für 17 Uhr zu einer Gegenkundgebung auf dem Stephanplatz auf.
Unter der Führung der jungen rechten Aktivistin Ester Seitz habe „Karlsruhe wehrt sich“ mittlerweile offen den Schulterschluss zu etablierten neonazistischen Organisationen gesucht und gefunden, warnt das AAKA. Das machten auch die Kundgebungsmittel deutlich. Fackeln und schwarz-weiß-rote Reichsfahnen gehörten genauso wie eindeutige Parolen à la „Hier marschiert der nationale Widerstand“ seit geraumer Zeit zum Standardrepertoire.
Nicht nur die Parolen der Demoteilnehmer, auch die Inhalte der Reden von „Karlsruhe wehrt sich“ schlügen in dieselbe rechte Kerbe. Ester Seitz sei nicht nur bei „Karlsruhe wehrt sich“ aufgetreten, sondern etwa auch bei einer Demo der Nazikameradschaft „Freie Nationalisten Kraichgau“ in Sinsheim im vergangenen Monat oder bei der „Merkel muss weg“-Demo in Berlin am 7. Mai dieses Jahres. Auch Melanie Dittmer werde am Freitag als Rednerin auftreten. Sie sei erst vor kurzem zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Störung der Religionsausübung verurteilt worden.
Das AAKA beobachtet nicht nur „eine starke Radikalisierung der Teilnehmer“ der Aufmärsche. Es zeige sich auch, dass vor allem Rechte aus den umliegenden Bundesländern nach Karlsruhe pilgerten – sei doch der Aufmarsch in Karlsruhe der einzig verbliebene regelmäßige Anlaufpunkt für Rechte im Südwesten.
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