Von unseren ReporterInnen – Frankfurt. Unter dem Motto „Aus die Maus – Raus mit Klaus!“ demonstrierten rund 300 Menschen am Freitag, 21. Juli, vor dem Saalbau-Südbahnhof gegen eine Wahlkampfveranstaltung des AfD-Kreisverbands Frankfurt. Aufgerufen hatte die antirassistische und antifaschistische Gruppe No Fragida mit Annette Ludwig an der Spitze. Weitere lokale Organisationen wie „Aufstehen gegen Rassismus“ und die VVN-BdA beteiligten sich an dem Protest.
Als Gastredner erwartete die AfD den ehemaligen tschechische Staatspräsidenten Václav Klaus und Petr Bystron, den Vorsitzenden der bayerischen AfD. Er soll eine „intime Beziehung“ zur Identitären Bewegung pflegen. Auch der Frankfurter Direktkandidat für den Bundestagswahl Steffen Reichmann, Fraktionsvorsitzender der AfD Gießen und Professor an der hessischen Polizeihochschule, war als Redner eingeplant. Die Polizei war vor Ort mit einer starken Mannschaft und konnte die AfD und ihre Versammlung schützen.
Polizei sichert Zugang zum Saalbau
Es war sehr laut am Frankfurter Südbahnhof. Draußen wie Innen, standen viele Menschen mit Plakaten, Bannern und Transparenten gegen die AfD. Manche PassantInnen und Reisende, die nicht wussten, was vor und in dem Bahnhof los war, fragten ein wenig überrascht und verschreckt, warum so viele Polizisten herumstanden, und ob etwas passiert wäre.
„Wir protestieren gegen die rassistische, völkische, islam- und menschenfeindliche AfD“ antworteten einige DemonstrantInnen. Auf dem Diesterwegplatz (Bahnhofvorplatz) versammelten sich Linke und AntifaschistInnen, um klar zu machen, dass die AfD unerwünscht war. Vor Beginn der Demonstration gegen die rechte Partei, die zum Teil Verbindungen zu Neonazis, Identitären und Reichbürgern pflegt, sicherte die Polizei den Zugang zum Saalbau mit Hamburger Gittern und postierte zahlreiche Kräfte um und vor dem Bahnhofsgebäude.
Protest in Sicht- und Hörweite
„AfD Rassistenpack – wir haben euch zum Kotzen satt“ skandierten die Demonstrierenden lauthals in der Bahnhofshalle, um ihren Protest gegen die Partei von Frauke Petry deutlich zu machen. Viele von ihnen trugen Plakate mit einer klaren Botschaft gegen rechts.
Annette Ludwig, Sprecherin von No Fragida, und andere DemonstrantInnen verteilten Info-Flyers gegen die AfD und informierten die Reisenden darüber, dass es sich in der Bahnhofshalle um eine Demonstration gegen sie handelte. AfDler, die den Veranstaltungssaal durch die Bahnhofshalle erreichen wollten, wurden von Polizeikräften unter lautem Protest begleitet. „Haut ab, haut ab! Nazis raus, Nazis raus!“ skandierten die DemonstrantInnen.
„Václav Klaus ist Wahlkampfhelfer der AfD“
Wenn die AfD-Anhänger die Polizeiabsperrung passiert hatten und oben ankamen, schauten sie jedes Mal geschockt nach unten zu dem Protest gegen ihre Veranstaltung. Darauf folgten Rufe der GegendemonstrantInnen. „Nazis raus, Nazis raus!“
Die AfD-Veranstalter hätten gehofft, eine große Welle der Mobilisierung durch ihren Gastredner zu erreichen, so einige GegendemonstrantInnen. Doch gekommen waren rund 100 TeilnehmerInnen um sich die Hetze der Partei gegen die EU, Migranten, Flüchtlinge und den Islam anzuhören. Für manche GegendemonstrantInnen war „Václav Klaus Wahlkampfhelfer der AfD“ in Frankfurt.
Unerwartet großer Zulauf zur Protestdemonstration
Am Ende des Protests zeigte sich Annette Ludwig mit dem Verlauf der Demonstration sehr zufrieden. Denn die Zahl der Protestierenden lag weit über ihren Erwartungen. Angemeldet hatte sie eine Veranstaltung mit 50 Personen, gekommen sind rund 300.
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