Berlin. 99 Jahre liegt der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht nun zurück. Am Sonntag, 14. Januar, wird ihrer wie jedes Jahr an der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Friedhof in Berlin-Friedrichsfelde gedacht. Vertreter von Parteien wie der Linken legen ab 9 Uhr Blumen und Kränze nieder. Um 10 Uhr beginnt am U-Bahnhof Frankfurter Tor die von einem breiten Bündnis getragene Luxemburg-Liebknecht-Demonstration zur Gedenkstätte. Das Bündnis ruft auch zu einer Demonstration am Montagabend, 15. Januar, auf: Sie beginnt um 18 Uhr am Olof-Palme-Platz und führt zu den Denkmälern im Tiergarten.
Die politische Linke in Deutschland trifft sich traditionell am zweiten Januar-Wochenende zu ihrem Jahresauftakt in Berlin. Neben dem Gedenken an die beiden ermordeten Sozialistenführer gehört seit 1996 auch die von der Tageszeitung Junge Welt ausgerichtete Rosa-Luxemburg-Konferenz am Samstag fest zum Programm. Außerdem lädt die Linksfraktion des Bundestags am Sonntag, 14 Uhr, zu ihrem Jahresauftakt unter dem Motto „Links, wo das Herz schlägt„, im Kino Kosmos ein. Dazu muss man sich anmelden.
„Acht Menschen besitzen so viel, wie die ärmere Hälfte der Menschheit zusammen“, heißt es im Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration im Rahmen der Liebknecht-Luxemburg-Ehrung am Sonntag, 14. Januar, um 10 Uhr vom U-Bhf. Frankfurter Tor zur Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde und am Montag, 15. Januar, um 18 Uhr vom Olof-Palme -Platz zu den Denkmälern im Tiergarten.
Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht seien wie viele ihrer Weggefährten für ihre Standhaftigkeit gegen Ausbeutung und Krieg von der Reaktion ermordet worden. Nun wollten Linke verschiedener Strömungen in ihrem Geist friedlich für die Solidarität unter den Ausgebeuteten, wo immer sie geboren sind, gegen Krieg und gegen Faschismus und für eine sozial gerechte und solidarische Welt demonstrieren.
Jean-Luc Mélenchon im Kino Kosmos
Beim Jahresauftakt der Linksfraktion am Sonntag ab 14 Uhr im Kino Kosmos ist unter anderem Jean-Luc Mélenchon zu Gast. Angekündigt sind auch die Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch, außerdem Norbert Blüm, Gesine Lötzsch, Gregor Gysi, Oskar Lafontaine, Bodo Ramelow, Sevim Dağdelen, Matthias Höhn, Diether Dehm, Sabine Zimmermann und Fabio De Masi. Musik machen Julia Neigel, Dirk Zöllner und Toni Krahl (City).
Schwerpunktthema Afrika bei der Rosa-Luxemburg-Konferenz
„Afrika rückt in den Mittelpunkt des Weltgeschehens – in mehrfacher Hinsicht“, so die Organisatoren der Rosa-Luxemburg-Konferenz, die am Samstag, 13. Januar, um 10.20 Uhr im Mercure-Hotel MOA in der Stephanstraße 41 in Berlin beginnt. Der ökonomische Kampf um die Ressourcen des Kontinents sei in vollem Gang. 130 Milliarden US-Dollar sogenannter Entwicklungshilfe gingen jährlich in ärmere Länder, eine Billion US-Dollar fließe aus ihnen aber pro Jahr illegal ab – vor allem aus Afrika.
„Die Zeit ist reif für eine afrikanische, lateinamerikanische oder asiatische Theorie einer kommenden Revolution“, begründen die Organisatoren ihre Themenwahl. „Die Anzeichen mehren sich, dass in der Bevölkerung dieser Kontinente, unter deren Politikern und Wissenschaftlern viel in Bewegung kommt. Aus all diesen Gründen ist Afrika Schwerpunkt der XXIII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz“ mit dem Titel „Amandla! Awethu! Die Machtfrage stellen“.
Einlass ist um 9.30 Uhr, musikalische Eröffnung mit der Ingoma Trommelgruppe Berlin um 10.20 Uhr. Um 10.30 Uhr wird eine Kunstausstellung der Gruppe „Tendenzen“ eröffnet.
Von 11 Uhr an moderieren Gina Pietsch und Dr. Seltsam das eigentliche Konferenzprogramm. Um 11.1o Uhr beginnen die Gastvorträge, um 12.40 ein Konzert zur Erinnerung an den uruguayischen Liedermacher Daniel Viglietti. Die abschließende Podiumsdiskussion „Oben – unten, Nord – Süd, Wer wen? Soziale Frage und Flüchtlingselend: Abschied der Linken von der internationalen Solidarität?“ beginnt um 18.20 Uhr. Es diskutieren Canan Bayram, MdB von Bündnis 90/Die Grünen aus Friedrichshain-Kreuzberg, Lorenz Gösta Beutin, Historiker und MdB der Partei Die Linke aus Schleswig-Holstein, Günter Pohl, Internationaler Sekretär der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) und Selma Schacht, Betriebsrätin und Arbeiterkammerrätin in Wien.
Um 20 Uhr beginnt eine Abschlussfete mit der kubanischen Band Proyecto Son Batey in der Lounge.
Unser Bericht von den Veranstaltungen im Jahr 2015 kann hier nachgelesen werden: Frieden statt NATO
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