Bruchsal/Mannheim. Die Bruchsaler und Mannheimer AfD planen für Samstag, 2. Juni, Veranstaltungen mit mehreren Abgeordneten. Mehrere Bündnisse, Organisationen und Parteien rufen zu Protesten in Bruchsal auf. Mannheimer AfD-GegnerInnen machen unter dem Motto „Den Rechten Wahlkampf sabotieren“ mobil.
Die AfD-Veranstaltung in Bruchsal soll um 15 Uhr auf dem Friedrichsplatz beginnen, der Protest gegen sie bereits ab 13 Uhr. Unter dem Motto „Kein Platz für rechte Hetze – gegen Höcke und die AfD!“ mobilisieren die GegnerInnen der Partei zu einem noch unbekannten Ort in Bruchsal. Bekannt ist bisher nur eine geplante gemeinsame Zuganreise aus Karlsruhe.
Update 1 Juni, 19.25 Uhr:
Nun ist auch der Ort der antifaschistischen Kundgebung in Bruchsal bekannt. Sie soll um 13 Uhr an der Ecke John-Bopp-Straße/Josef-Kunz-Straße beginnen.
In Mannheim mobilisieren die GegnerInnen auf 18 Uhr vor das Schützenhaus in Feudenheim, das sich zum festen Treffpunkt der AfD Mannheim entwickelt hat. GegnerInnen sagen: „Schluss damit. 5 Jahre AfD Mannheim sind 5 zu viel, gegen Alice Weidel und die AfD. Die Geschichte hat uns gelehrt, dass die Auseinandersetzung mit rechten Hetzern gemeinsam, entschlossen und kontinuierlich geführt werden muss.“
Karlsruher Region mehrfach Schauplatz rechter Aktivitäten
Zuletzt trafen sich Neonazis 2016 zum „Tag der Heimattreue“ in Bruchsal. In Karlsruhe veranstalteten sie 2017 den „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ). Seit Anfang 2018 wird im rheinland-pfälzischen Kandel unter Beteiligung von AfD-Politikern und extrem Rechten regelmäßig gegen Flüchtlinge und Andersgläubige gehetzt.
AfD-GegnerInnen sehen es als klares Zeichen für die Region, dass nun Björn Höcke, der für den völkisch-nationalistischen Rand in der AfD steht, neben dem baden-württembergischen Landesvorsitzenden Ralf Özkara und den Landtagsabgeordneten Christina Baum, der Organisatorin der Demonstrationen „Kandel ist überall„, und Rainer Balzer als prominentestem Vertreter der Partei auftritt.
AntifaschistInnen beobachten die Entwicklungen um Karlsruhe, Bruchsal und Kandel mit Sorge. Offenbar betrachteten allerlei Rechte die Region als Wohlfühlzone, in der sie bequem marschieren könnten, während Polizei und Ordnungsbehörden den Gegenprotest mit allen Mitteln zu ersticken versuchten. So erscheint es aus Sicht der GegnerInnen der Partei wenig verwunderlich, dass die AfD ausgerechnet Bruchsal für ihre Veranstaltung ausgesucht hat.
Für eine Welt ohne Rechtspopulismus
Im Schützenhaus in Mannheim-Feudenheim will die AfD Mannheim ab 19 Uhr mit Alice Weidel ihr fünfjähriges Bestehen feiern. AntifaschistInnen planen bereits ab 18 Uhr einen kraftvollen und bunten Protest, denn es gebe keinen Grund zu feiern. Die AfD, die inzwischen in fast allen deutschen Parlamenten vertreten ist, verkörpere einen gesellschaftlichen Rechtsruck. Es gebe in Mannheim und anderswo dringenden Handlungsbedarf, gegen die populistische AfD und weitere nationalistische Organisationen zu protestieren.
Rechter Rückzugsraum Ziel von Protesten
Das Schützenhaus in Mannheim-Feudenheim hat sich seit zwei Jahren zum festen Treffpunkt der AfD entwickelt. Dort träfen sich RassistInnen und NationalistInnen bis zu zwei Mal im Monat, berichten Antifaschistinnen. Es gebe keine glaubhafte Distanzierung oder Proteste des Schützenvereins oder des Besitzers gegen die Veranstaltung der AfD. Offenbar störe sich niemand daran, dass das Treiben der AfD inzwischen den Mittelpunkt der Aktivitäten im Schützenhaus ausmache.
Nach Angaben des Offenen Antifaschistischen Treffens (OAT Mannheim) treten neben den regelmäßig stattfindenden Stammtischen der AfD verschiedene Rechte bei größeren Veranstaltungen als Redner auf. GegnerInnen rufen regelmäßig zum Protest auf, denn Rassismus sei keine Meinung, sondern ein Verbrechen.
Folge uns!