Von Franziska Stier – Basel. Unter dem Motto: „Überall ist Rojava – überall ist Widerstand“ demonstrierten am Samstag, 22. Dezember, rund 800 Menschen in Basel. Mit dem von Donald Trump angekündigten Abzug der US-amerikanischen Truppen und einer möglichen Freigabe des nordsyrischen Luftraums steige die Gefahr eines türkischen Angriffs auf Rojava massiv.
Erst am 13. Dezember starben vier Frauen bei der Bombardierung des Flüchtlingslagers Mexmûr (Nordirak) durch einen türkischen Luftangriff. Wenig später drei ZivilistInnen im ezidischen Siedlungsgebiet Şengal. Insbesondere Rojava als Autonomieregion ist dem türkischen Staatspräsidenten ein Dorn im Auge. Schließlich könnte das Streben nach Unabhängigkeit NachahmerInnen auf türkischem Hoheitsgebiet finden.
Doch Rojava ist nicht nur ein Projekt der Kurdinnen und Kurden, sondern aller Menschen, die sich nach einer anderen Gesellschaft sehnen. „In Rojava wurde in den letzten sechs Jahren – mitten im syrischen Krieg – eine Gesellschaft aufgebaut, die auf rätedemokratischen Strukturen basiert und die Befreiung der Frauen zum Motor macht. Dies ist eine wichtige Perspektive für alle Menschen, die sich nach einer Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung sehnen. Doch diese Perspektive steht selbstredend im offenen Widerspruch zu den Interessen kapitalistischer Staaten“, heißt es im Flugblatt des Rojava Komitees Basel.
Auch die Frauenverteidigungseinheiten YPJ ruft zum Widerstand auf. In einem Brief beschreiben sie die akute Bedrohung Rojavas und enden mit: „Lasst uns all unsere Freundinnen und Freunde und die unzähligen Frauen ins Gedächtnis rufen, die bis zum Ende für die Freiheit gekämpft haben. Unsere Antwort auf die Drohungen einer Invasion kann nur der unbeugsame Widerstand sein. Unsere Verbundenheit gilt dem Mut und der Liebe dieser Frauen zum Leben. Ihren Schritten werden wir folgen. Und wir werden siegen!“
Neben kurdischen RednerInnen sprachen in Basel auch Tonja Zürcher, Co-Präsidentin von BastA! („Basels starke Alternative“) und Balthasar Glättli, Nationalrat der Grünen Partei Schweiz. Während Zürcher besonders den Mut und die Solidarität der kurdischen und linken türkischen Gemeinschaft hervorhob, thematisierte Glättli in erster Linie die Einhaltung der Menschenrechte.
- Tonja Zürcher, Co-Präsidentin BastA!
- Baltasar Glättli, Nationalrat Grüne Schweiz
Weitere Bilder des Tages
Folge uns!