Von Franziska Stier – Basel. Beim widerständigen Sommercamp vom 1. bis 1o. Juli in Basel thematisierten die AktivistInnen in Workshops und Aktionen verschiedene Facetten globaler Ausbeutung von Mensch und Natur. Am Samstag, 9. Juli, versammelten sich rund 150 Menschen zu einer Abschlussdemonstration auf dem Theodorskirchplatz. Der Demonstrationszug wich von den gewöhnlichen Routen ab und zog am Rheinufer entlang über den Claraplatz Richtung Horburgpark.
Bereits zu Beginn der Demonstration sperrte die Basler Kantonspolizei die Wettsteinbrücke ab, um einen Demozug ins Großbasel zu verhindern. Stattdessen ging die Demo am gut besuchten Rheinufer entlang, wo zugleich mehrere Transpi-Aktionen an den Brücken stattfanden.
Spektakuläre Kletteraktion
Von der Johanniterbrücke seilten sich AktivistInnen ab, um auf das Greenwashing von Erdgas durch das EU-Parlament aufmerksam zu machen. Daneben wurden auch die Solidarität mit Rojava zum Ausdruck gebracht und die feministischen Kämpfe für das Recht auf Abtreibung thematisiert.
Auch die Reden griffen diese Themen auf. Die Hoffnung, dass die Regierungen des globalen Nordens die Klimakrise lösen, erscheint erloschen. Klimagerechtigkeit ist mit dem Kapitalismus nicht zu machen, so das Fazit einer Rednerin.
Rojava als Vorbild
Die Kämpfe der KurdInnen, aber auch der Zapatistas dienen als Vorbild, eine sozial gerechte und ökologische Welt aufzubauen. Doch gerade die soziale und ökologische Revolution im Norden Syriens ist akut vom Einmarsch türkischer Truppen bedroht. Jeden Tag ist mit einer Großoffensive zu rechnen. Auch dieser Krieg wird Leben kosten. Gleichzeitig macht die Türkei ihren Einfluss in der NATO geltend, um die Repression gegen politisch aktive KurdInnen, unabhängige JournalistInnen und MenschenrechtsaktivistInnen in Europa zu erhöhen. So fordert die AKP/MHP Regierung beispielsweise die Aufhebung der Waffenexportbeschränkung und die Auslieferung von Personen, die in Skandinavien Asyl erhalten haben.
Bereits jetzt gibt es Inhaftierungen und Abschiebungen im Auftrag des türkischen Staates. So wurde der kurdische Student Yaser Örnek, der in der Schweiz Asyl erhalten hat, in Bayern von Zivilpolizisten kontrolliert und festgenommen. Die Türkei forderte seine Auslieferung. Rund zehn Tage musste Yaser Örnek darum bangen abgeschoben zu werden, bis er am 12.Juli frei kam. Weniger Glück hat Ecevit Piroglu, der aktuell in Belgrad inhaftiert ist und gegen seine Abschiebung kämpft, oder gar der 33-jährige Muhammed Tunç aus Ulm, der von der schwarz-grünen Landesregierung Baden-Württembergs Anfang April 2022 abgeschoben wurde.
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