Plüderhausen. In der Staufenhalle soll am kommenden Samstag, 22. November 2014, 19 Uhr, eine homophobe Propagandaveranstaltung mit der Referentin Gabriele Kuby stattfinden. Gegen diese geplante Veranstaltung protestiert die Initiative >Rems-Murr nazifrei!<.
Wir dokumentieren den offenen Brief der Initiative:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schaffer,
sehr geehrte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte,am Samstag, 22. November 2014, soll um 19 Uhr in der Staufenhalle in Plüderhausen ein Vortrag mit Gabriele Kuby stattfinden. Thema der Abendveranstaltung ist „GENDER Verborgene Bedrohung von Familie und Gesellschaft?“. Veranstalter ist das „Christliche Zentrum Life“.
Gabriele Kuby wird als Soziologin, Autorin und Gender-Expertin dargestellt. Hinter der Veranstaltung mit einer offenen Frage zum Thema Gender verbirgt sich ein Zusammentreffen von christlichen Fundamentalisten. Hier sollen gesellschaftliche Werte und Normen aus der Vergangenheit als einzig richtig dargestellt und ein rückschrittliches Frauen-, Familien- und Sexualbild propagiert werden. Gabriele Kuby ist in der christlich-fundamentalistischen Szene fest verankert und tritt immer wieder deutschlandweit zu Vorträgen und Seminaren in diesen Kreisen auf. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt liegt dabei auf der Diskriminierung anderer Lebensformen, sie verwendet dabei oft Ideologieelemente aus der extremen Rechten. Kubys Veröffentlichungen und Statements propagieren ganz offen eine Ungleichwertigkeit von Homosexuellen und Heterosexuellen. Sie wirft Homosexuellen sogar sexuelle Neigungen zu Kindern und Tieren vor. Homosexualität sei für sie heilbar.
Diese homophoben Unwahrheiten werden unter anderem als eine Gefahr dargestellt, mit der Begründung „die Deutschen“ seien ein „sterbendes Volk“. Damit geht sie auf die extrem rechte, völkische Denkweise des sogenannten „Volkstodes“ ein. Das deutsche Volk wird hierbei durch Migrantinnen und Migranten und nicht-heterosexuelle Menschen gefährdet. Da Homosexuelle keine Kinder bekommen können und MigrantInnen viele Kinder bekämen, würden „die Deutschen“ aussterben. Dies sei ein angebliches Ziel der nicht genauer definierten „Mächtigen“.
Ihre Veröffentlichungen hat sie unter anderem in der rechtskonservativen bis extrem rechten Zeitung „Junge Freiheit“ und den christlich-fundamentalistischen Internetportalen „Idea“ und kath.net veröffentlicht.
2014 trat sie mehrfach als Unterstützerin und Rednerin auf den homophoben, rückwärtsgewandten Demonstrationen der selbsternannten „Bildungsplangegner“ in Stuttgart auf. Hier sollte ein gesellschaftlicher Werte-Rollback vorangetrieben und die Landesregierung von rechts unter Druck gesetzt werden. Bei diesen Demonstrationen kamen christliche Fundamentalisten verschiedener Strömungen gemeinsam mit extrem Konservativen und Rechten auf der Straße zusammen. Selbst die faschistische NPD Baden-Württemberg hatte mehrfach zu diesen Demonstrationen aufgerufen.
Wir dürfen und können es nicht hinnehmen, dass hier in der Stauffenhalle in Plüderhausen eine homophobe, ewig gestrige Propagandaveranstaltung stattfinden soll, bei der eine Referentin aus dem christlich-fundamentalistischen Lager mit mangelnder Distanzierung zur (extrem) rechten Szene sprechen soll.
Wir möchten Sie mit diesem offenen Brief über die Veranstaltung aufklären und Ihnen die Chance geben, diese Veranstaltung abzusagen. Sollten Sie dabei Hilfe oder weitere Informationen benötigen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Eine solche Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Stauffenhalle würde sicher nicht für positive Schlagzeilen sorgen.
Mit freundlichen Grüßen
Initiative Rems-Murr nazifrei!
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