Von unseren Reporterinnen – Karlsruhe. Es war kein guter Tag für die Neonazis von „Karlsruhe wehrt sich“. Nur rund 25 Personen nahmen am Freitag, 5. Mai, an ihrer Demo teil. Und sie liefen bereits zum dritten Mal in dieselbe Sackgasse vor dem Bundesverfassungsgericht. Ihnen entgegen stellten sich rund 100 Personen. Die Polizei setzte auf Einschüchterung.
Der Protest gegen „Karlsruhe wehrt sich“ begann wie üblich mit viel Lärm. Mit allerlei Gegenständen wurde gegen die rechte Hetze am anderen Ende des Stephanplatzes angelärmt. Am Rande des Protests stellten sich nach kurzer Zeit 25 BFE-Beamte auf (Beamte der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten), die den Antifaschistinnen bis zum Ende nicht mehr von der Seite wichen.
Währenddessen schimpfte „Karlsruhe wehrt sich“-Chefin Ester Seitz wieder über das Ordnungsamt und das Unrecht, dem sie ausgesetzt sei. Sie gab bekannt, dass mittlerweile zwei Verfahren gegen sie liefen. Gegen 20 Uhr zog sie mit ihren Anhängern los in Richtung Bundesverfassungsgericht.
Etwa 50 GegendemonstrantInnen bildeten parallel eine Spontandemonstration und liefen ihrerseits durch die Straßen. Am Rande wurden viele Flyer verteilt und auf den nahenden „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) am 3. Juni in Karlsruhe-Durlach aufmerksam gemacht.
Eine regelrechte Kolonne aus Polizisten folgte den GegendemonstrantInnen, obwohl es in der Vergangenheit nie Probleme bei den Spontandemos gegeben hatte. Am Bundesverfassungsgericht angekommen, begaben sich die AntifaschistInnen nach kurzer Diskussion bereitwillig in den Bereich einer angemeldeten Kundgebung. Die Rechten waren ebenfalls angekommen. Ester Seitz begann sofort wieder, sich zu beschweren, dass sie nicht direkt an das Gericht heran dürfe. Nach kurzer Rede zog sie mit ihren Anhängern wieder ab. Die GegendemonstrantInnen folgten ihr.
Zurück auf dem Stephanplatz marschierten erneut unzählige Polizeibeamte auf, die auch gezielt auf die AntifaschistInnen zeigten und nach einzelnen Personen Ausschau hielten. Da jedoch bereits die ersten NazigegnerInnen den Ort des Geschehens verlassen hatte, zogen sich auch die Polizisten zurück. Sowohl die rechte Veranstaltung, als auch der Protest gegen sie lösten sich ohne Zwischenfälle langsam auf.
Ester Seitz hat für den 15. Mai und 10. Juni weitere Demonstrationen angemeldet.
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