Schorndorf. Im Mai 2020 jährte sich zum 75. Mal die Befreiung von der Terrorherrschaft des deutschen Faschismus. Zu ihr trug der Widerstand von Menschen in ganz Europa bei, darunter waren zahlreiche Frauen. Oftmals unter Lebensgefahr kämpften sie für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, für internationale Solidarität und ein friedliches Zusammenleben der Völker. Diese Frauen haben zudem die ihnen zugewiesene hergebrachte Geschlechterrolle durchbrochen und ihre Emanzipation gelebt. Florence Hervé berichtete am Mittwoch, 7. Oktober, in der Schorndorfer Manufaktur über den Kampf dieser Frauen. In dem von Hervé herausgegebenen Band werden 75 Frauen aus mehr als zwanzig Ländern vorgestellt.
Die Autorin, Journalistin und Dozentin veröffentlichte zahlreiche Arbeiten, unter anderem zum Thema Faschismus und Widerstand. 2014 sollte sie das Bundesverdienstkreuz erhalten. Sie verzichtete darauf – mit dem Hinweis auf eine unzureichende Bekämpfung von Neonazismus und Rassismus sowie auf eine ungenügende Anerkennung des antifaschistischen Widerstands.
Reinhard Neudorfer moderierte die Veranstaltung.
Unterstützt und gefördert wurde die Lesung in der Manufaktur von der Rosa Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg, dem Forum Politik Schorndorf, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) Rems-Murr und dem DGB Rems-Murr.
Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg
PapyRossa Verlag Köln 2020, 294 Seiten, 17.90 €
ISBN 978-3-89438-724-2
Videoaufzeichnung der Veranstaltung
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