Stuttgart. Die Gedenk- und Informationstafeln zu Gerda Taro am gleichnamigen Platz wurden am 4. April von unbekannten Tätern mit Hakenkreuzen beschmiert. Gegen diesen neonazistischen Anschlag wird es am Donnerstag, 29. April, um 18 Uhr eine Protest- und Gedenkveranstaltung unter dem Motto „Gegen Antisemitismus, Rassismus, Hass und Gewalt!“ am Stuttgarter Gerda-Taro-Platz geben.
Die VeranstalterInnen (Veronika Kienzle, Joe Bauer und Irme Schaber) führen in ihrem Aufruf aus, der Kulturkampf von rechts sei in vollem Gange und mit ihm der massive Angriff auf die kritische Geschichtskultur und die demokratischen Werte unserer Gesellschaft. Das zeige die Hakenkreuz-Attacke am Gerda-Taro-Platz.
Gerda Taro war eine Vorreiterin der modernen Kriegsfotografie.
Lange Zeit war sie in New York, Madrid oder Paris bekannter, als in ihrer Geburtsstadt Stuttgart. Um das zu ändern wurde vor einigen Jahren der Gerda-Taro-Platz gestaltet.
Im Spanischen Bürgerkrieg revolutionierte die Stuttgarterin zusammen mit Robert Capa die Kriegsfotografie und veränderte die Sicht auf den Krieg nachhaltig. Jung, emanzipiert, jüdisch und antifaschistisch, war sie 1933 aus Nazideutschland geflohen. Ihre Bilder von der Front, von Flüchtlingen und zerbombten Städten wirken brandaktuell.
Brandaktuell sind leider auch der wachsende Antisemitismus und die Menschenfeindlichkeit, die durch die Hakenkreuz-Schmierereien auf den Erinnerungstafeln deutlich wurden.
Deshalb, so die VeranstalterInnen: „Stuttgart zeigt klare Kante gegen rechte Hetze, Hass und Gewalt. Antisemitismus ist nie harmlos!“
Protest- und Gedenkveranstaltung
„Gegen Antisemitismus, Rassismus, Hass und Gewalt!“
Donnerstag, 29. April, 18 Uhr
Gerda-Taro-Platz, Stuttgart
Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter des Landes Baden-Württemberg
Veronika Kienzle, Bezirksvorsteherin Stuttgart Mitte
Irme Schaber, Exilforscherin und Taro-Biografin
Joe Bauer, Journalist und Autor
Musikalische Begleitung: Alon Wallach mit internationalem Ensemble
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