Stuttgart. „Feministisch kämpfen und streiken in Zeiten der Krise“: Am 8. März dieses Jahres gingen bundesweit mehr als 25 000 Menschen auf die Straße – gegen Sexismus, Gewalt an Frauen*, für sexuelle Selbstbestimmung, für Frauen*rechte, gegen den Gender Pay Gap, aber auch gemeinsam mit den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) und ihren Forderungen. In Stuttgart beteiligten sich 4000 Menschen. Nun soll bei einer Veranstaltung auf die Kampagne zurückgeblickt werden. Sie beginnt am Freitag, 9. Dezember, um 17 Uhr im Willi-Bleicher-Haus.
Dabei sind die Verdi-Gewerkschaftssekretärin Yanira Wolf vom bundesweiten Netzwerk feministischer und Frauen*streik, die Rechtsanwältin, aktive Feministin und Autorin Brigitte Kiechle („Frauen*streik. Die Welt steht still, wenn wir die Arbeit niederlegen“, 2019) und die Betriebsrätin bei der Stuttgarter Jugendhaus-gGmbH Isabel, aktiv in der Verdi-Betriebsgruppe.
Die große Demonstration in Stuttgart mit 4000 Menschen kam durch das Zusammenlegen der feministischen 8. März- Mobilisierung mit der Streikdemonstration der SuE-Beschäftigten zustande. Der Kampf für bessere Arbeitsbedingungen im bis heute weiblich geprägten Sozial- und Erziehungsdienst betrifft auch Feminist:innen.
„Bis heute sind wir Frauen* diejenigen, die den Großteil an un(ter)bezahlter Pege-, Haus- und Sorgearbeit leisten“, heißt es in der Einladung. Gleichzeitig seien die zahlreichen Frauen*, die im Sozial- und Erziehungsdienst arbeiten, wie alle Frauen* von patriarchalem Sexismus und Gewalt betroffen: „Es war ein großer Erfolg, feministische Kämpfe und den Streik zu verbinden und gemeinsam auf die Straße zu gehen – auch und gerade weil wir in unseren Kämpfen lernen und Fehler machen.“
Die Veranstaltung soll dem Rückblick auf die Kampagne und der Diskussion über Chancen, Herausforderungen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit dienen. Die Veranstalterinnen: „Denn wir gehen davon aus, dass Teuerungen, Energiemangel und was die Krise uns in den nächsten Monaten sonst noch alles bringen wird, sowohl die Gewerkschaften und Beschäftigten als auch die feministische linke Bewegung, vor große Herausforderungen stellen werden. Denn es sind Frauen*, die einerseits am stärksten von Krisen getroffen sind, andererseits aber auch als Arbeiter:innen zu dem Teil der Bevölkerung gehören, die das größte objektive Interesse an der grundlegenden Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse haben.“
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