Zürich. Eine Trauergemeinde des Klimastreiks Zürich veranstaltete am Dienstagabend, 24. September, einen Umzug vom Münsterhof durch die Zürcher Altstadt. Der Marsch hielt vor der St. Peters Kirche, wo solidarisch Glockenklänge aus dem Kirchenturm erklangen. Der Trauermarsch, begleitet von einem Sarg, in dem die Erde zu Grabe getragen wurde, einem überdimensionalen Schädel, Kerzen und Blumen, endete vor dem Grossmünster, wo ein „Pfarrer“ schließlich die Abdankungsrede hielt. Die traurige Stimmung, die in der Gruppe herrschte, übertrug sich auf PassantInnen, die stehen blieben und inne hielten.
So hieß es in der Abdankung: „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Erderhitzung auf 1.5°C begrenzt werden kann, ist verschwindend klein. Wir befinden uns im 6. Massenaussterben! Und falls die Menschheit nicht aussterben sollte, werden die Überlebenden in einer Welt leben, die nur noch ein Schatten unserer heutigen ökologischen, sozialen und technologischen Wunder ist.
Wir gedenken heute David Buckel, einem Anwalt, der sich aus Protest gegen die Untätigkeit der Menschheit in der Bekämpfung der Klimakrise am 14. April 2018 das Leben nahm, indem er sich mit Benzin übergoss. Seine letzten Worte waren: „Mein Tod durch fossile Brennstoffe spiegelt wider, was wir uns selbst antun.“
Wir gedenken den Hungernden, den Heimatlosen, den Aussichtslosen. Wir Gedenken heute all derer, die wegen der Klimakrise ihr Leben verloren haben. Sei es durch Überschwemmungen, Hitze oder durch den Versuch die Menschheit vor ihrer schlimmsten Katastrophe zu bewahren.
Mit dem Trauermarsch bestatten wir unsere Erde, wie wir sie heute kennen. Wir trauern um die uns versprochene Zukunft, die uns verwehrt bleibt.“
Alle Fotos: Hanna Fischer
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