Von Simon Lange – Karlsruhe. AntifaschistInnen kamen am Sonntag, 22. November, anlässlich des Gedenktags an die Opfer des Faschismus zusammen, um der Euthanasieopfer, getöteter Zwangsarbeiter und sowjetischen Kriegsgefangenen im Dritten Reich zu gedenken. Zu der Veranstaltung auf dem Hauptfriedhof in Karlsruhe hatte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) eingeladen.
Im Dritten Reich ermordeten die Nationalsozialisten in Deutschland Tausende Menschen mit körperlicher und psychischer Behinderung. Diese Menschen galten in der NS-Ideologie als „unwertes Leben“. Auch wurden viele sowjetische Kriegsgefangene entweder sofort nach ihrer Gefangennahme ermordet oder als Zwangsarbeiter missbraucht. So auch in der Munitionsfabrik der IWKA in Karlsruhe, in der sich heute das Zentrum für Kunst und Medien befindet. Dort starben sie entweder an den unmenschlichen Arbeitsbedingungen oder kamen während der Bombardierungen ums Leben.
Gewerkschaften und AntifaschistInnen vereint
Am Vormittag um 10.45 Uhr trafen sich cirka 70 AntifaschistInnen verschiedenster Organisationen, um an dem Gedenken teilzunehmen. Neben der VVN-BdA waren VertreterInnen des Offenen Antifaschistischen Treffens (OAT) Karlsruhe, der Roten Hilfe Karlsruhe, der SJD die Falken, der SDAJ, der Naturfreunde Karlsruhe, der DKP, der Partei Die Linke und der Linksjugend solid sowie einiger Gewerkschaften gekommen.
Am Mahnmal für Euthanasieopfer sowie am Gedenkstein für die sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter legten die teilnehmenden Organisationen Kränze und rote Nelken nieder.
Außerdem gab es zwei Ansprachen, jeweils von Jens Kany, dem Sprecher der VVN-BdA Karlsruhe, und von Hans-Peter Goergens, einem Mitglied der „Amicale de Struthof“ und Vorstandmitglied des Vereins für grenzüberschreitende Erinnerungsarbeit Offenburg.
In den Ansprachen ging es neben dem geschichtlichen Hintergrund um die momentane Repression gegen AntifaschistInnen und die steigende Kriegsgefahr insbesondere durch Militärmanöver wie Defender Europe 2020 und Defender Pacific 2020.
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