Karlsruhe. Querdenker mobilisieren bundesweit am Donnerstag, 3. Juni, nach Karlsruhe. Das Antifaschistische Aktionsbündnis Karlsruhe (AAKA) organisiert dagegen Protest. Unter dem Motto „Kein Platz für Querdenken! Kein Platz für antisemitische Verschwörungsmythen!“ wollen die AktivistInnen dem Querdenkermarsch um 12 Uhr auf dem Marktplatz entschlossen entgegentreten.
Wir dokumentieren nachstehend den Aufruf des AAKA:
„Kein Platz für Querdenken – Solidarität statt rechter Verschwörungsmythen!
Am 03. Juni wollen sich nach längerer Zeit wieder Verschwörungsgläubige, Corona-Leugner:innen und Nazis unter dem Label Querdenken721 in Karlsruhe auf dem Marktplatz versammeln, um von dort aus in die Günther-Klotz-Anlage zu spazieren.
Mittlerweile sollte klar sein, dass es sich bei Querdenken nicht um besorgte Bürger:innen mit nachvollziehbaren Ängsten handelt, sondern um ein Sammelbecken, in dem Verschwörungsgläubige Seite an Seite mit lupenreinen Faschist:innen demonstrieren.
Auch hier in Karlsruhe haben wir seit über 14 Monaten mit Querdenker:innen zu tun: Von Esoteriker:innen bis Impfgegner:innen, von besorgten Eltern bis hin zu AfDlern, rechten Hooligans und anderen bekannten Faschist:innen. Ein Beispiel dafür ist Ralph Bühler, der Ex-AfDler und NPD-affine Hetzer, der immer wieder deutschlandweit und auch hier in Karlsruhe reden darf.
Die Inhalte von Querdenken sind so unterschiedlich wie dessen Anhänger:innen, doch sie alle haben gemeinsam, dass sie in der Krise eine geplante Verschwörung sehen. Die Verursacher sind demnach wahlweise Einzelpersonen oder Geheimbünde, deren vorrangiges Ziel es ist, die gesamte Menschheit zu versklaven.
Damit lenken sie nicht nur von den echten Problemen ab, sondern bedienen sich auch antisemitischer Verschwörungsmythen, machen diese wieder salonfähig und schieben die Schuld auf einige Wenige, statt das ausbeuterische, kapitalistische Wirtschaftssystem als Katalysator der Krise zu benennen.
Zwar ist der Kapitalismus nicht Schuld an der Corona-Pandemie, doch er begünstigt und verschlimmert sie maßgeblich. Das führt dazu, dass sich die anbahnende Wirtschaftskrise durch Kurzarbeit, Entlassungen und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen noch schneller manifestiert.
Gegen diese Krise helfen jedoch weder Verschwörungsmythen noch rechte Hetze. Eine echte Lösung kann nur erfolgen, wenn wir weg von einem ausbeuterischen Kapitalismus, der bereit ist Menschenleben zu opfern, hin zu einem neuen, demokratischen Wirtschaftssystem arbeiten.
Die Freiheit von der die Querdenker:innen reden ist also keine Freiheit, die die Lebenssituation aller Menschen wirklich verbessert, sondern lediglich die Freiheit so weiter zu machen wie bisher.
Als Antifaschistisches Aktionsbündnis Karlsruhe wollen wir nicht zulassen, dass Faschist:innen und andere Rechte ungehindert durch Karlsruhe spazieren können. Wir werden verhindern, dass durch Verschwörungsgläubige krude und antisemitische Mythen verbreitet werden, mit denen sie andere Menschen gefährden und die Krise verharmlosen.
Deshalb wollen wir am 03.06. unseren Protest auf die Straße tragen!
Wir werden Querdenken721 in Form einer Kundgebung um 12:00 Uhr auf dem Marktplatz entschlossen entgegentreten!
Bringt Eure Fahrräder mit, es wird noch weitere Mahnwachen in der Stadt geben.
Gemeinsam gegen Querdenken und rechte Verschwörungsmythen!“
Folge uns!