Stuttgart. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg und die VVN planen zwei Studienfahrten zu KZ-Gedenkstätten. Die erste führt am Samstag, 29. Oktober, nach Dachau, die zweite am Samstag, 19. November, ins NS-Dokumentationszentrum in München. Beide Organisationen wollen weiterhin daran erinnern, wohin demokratiefeindliches, rassistisches und nationalistisches Gedankengut in der Vergangenheit geführt haben: zu unermesslichem Leid und zur millionenfacher Vernichtung von Menschen.
Sie sehen es als Verpflichtung gerade in Deutschland, das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu bewahren und den antifaschistischen Kampf in Deutschland und Europa im Gedächtnis zu halten. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg widmet in ihrem Bildungsprogramm deshalb einen besonderen Schwerpunkt dem Themenkomplex „Bildung gegen Rechts. Bildung gegen das Vergessen. Bildung für Demokratie und Toleranz“.
Nach der Schließung des KZ Oberer Kuhberg in Ulm kamen fast alle Häftlinge zunächst ins KZ Dachau. Daher hat der Ort für die Erinnerungskultur in Baden-Württemberg eine besondere Bedeutung.
Fahrt zur KZ-Gedenkstätte in Dachau
Die Fahrt zum ehemaligen KZ Dachau ist ein Bildungsangebot in Zusammenarbeit mit „Input Jugendbildung Baden-Württemberg für Jugendliche und junge Erwachsene“. Sie geht am Samstag, 29. Oktober, von 6 bis 23 Uhr. Die Busfahrt beginnt um 6 Uhr in Mannheim am Neuen Messplatz. Zusteigemöglichkeiten gibt es um 7.15 Uhr am Busbahnhof hinter dem Hauptbahnhof in Karlsruhe und um 9 Uhr in Stuttgart am Eingang A zur Messe (Wendeschleife). Dorthin kehren die Busse abends auch wieder zurück.
In Dachau war eines der größten . Es steht wie kaum ein anderer Ort für die Barbarei und die Verbrechen der Deutschen während der NS-Zeit. Die Gruppe wird den Tag über von einem Mitarbeiter des Max-Mannheimer-Studienzentrums durch die Gedenkstätte geführt. Der Studientag in Dachau beginnt um 11 Uhr im Internationalen Jugendgästehaus des Max Mannheimer-Studienzentrums in der Roßwachtstraße 15 in Dachau.
Die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro regulär, 20 Euro als Solidaritätsbeitrag und 5 Euro oder kostenfrei als Ermäßigung auf Anfrage. Anmeldung und weitere Informationen über bawue@rosalux.de, Telefon 0711 / 99797090.
Fahrt ins NS-Dokumentationszentrum in München
Eine weitere Fahrt führt in Zusammenarbeit zwischen der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der VVN Stuttgart und der VVN Tübingen-Mössingen am Samstag, 19. November, ins NS-Dokumentationszentrum nach München. Das Dokumentationszentrum wurde am 1. Mai 2015 eröffnet. Es widmet sich besonders der frühen Geschichte der NSDAP. Neben der Bedeutung von München für das Erstarken der NSDAP wird auch der Frage nach frühen UnterstützerInnen nachgegangen.
Die Studienfahrt beginnt um 7.30 Uhr und endet um 20.30 Uhr. Sie führt von Tübingen über Reutlingen, Stuttgart und Ulm nach München und zurück. Abfahrt ist um 7.30 Uhr am Tübinger Busbahnhof auf dem Europaplatz. Zusteigemöglichkeiten gibt es um 7.50 Uhr in Reutlingen am alten Busbahnhof beim Hauptbahnhof, Steig 1. In Stuttgart hält der Bus um 8.45 Uhr am Eingang A (Wendeschleife) zur Messe und in Ulm um 10 Uhr in der Eberhard-Finck-Straße 34.
Die Führung durch die Dauerausstellung im NS-Dokumentationszentrum beginnt um 12 Uhr. Von 14 Uhr an kann man sie auf eigene Faust weiter besichtigen oder die Sonderausstellung „Die Verfolgung der Sinti und Roma in München und Bayern 1933-1945“ ansehen.
Das Museum versucht, die speziellen Bedingungen der Stadt zu beleuchten, die München zur Keimzelle des NS-Staates werden ließen und Hitlers Aufstieg begünstigten. Dazu gehört die Rolle von prominenten Vertretern der bürgerlichen Gesellschaft ebenso wie das gesellschaftspolitische Klima Anfang der 1920er-Jahre. Damals wurde München innerhalb Deutschlands zu einem Sammelbecken reaktionärer und rassistischer Kräfte. Hitler lernte im München jener Zeit Mitstreiter wie Heinrich Himmler, Rudolf Heß oder Ernst Röhm kennen.
Die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro regulär, 20 Euro als Solidaritätsbeitrag und 5 Euro oder kostenfrei als Ermäßigung auf Anfrage. Anmeldung und weitere Informationen über bawue@rosalux.de, Telefon 0711 / 99797090.
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