Karlsruhe. Nach dem „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) verurteilt die Linke in Karlsruhe „massive Polizeigewalt“. Über 3000 Menschen protestierten am Samstag, 3. Juni, gegen den Neonaziaufmarsch in Durlach auf der Hauptkundgebung, der Demonstration des DGB und an den Mahnwachen (siehe „Bündnis will Neonazi-Aufmarsch verhindern“ und den Kommentar „Die Polizeigewalt war überzogen„). Nach der Demonstration der Rechten sei es „zu erschreckenden Übergriffen der Polizei auf Gegendemonstranten“ gekommen, kritisiert die Linke.
Neben einem „ausufernden Einsatz von Schlagstock und Pfefferspray“ sei eine Pferdestaffel ohne Vorwarnung in die Gegendemonstration geritten und habe auf sie eingeschlagen. Dazu die Bundestagsabgeordnete der Linken Karin Binder: „Schon im Vorfeld des TddZ beschworen Stadt und Polizei eine Gefahr von angeblicher linker Gewalt, setzten Antifaschisten mit den rechten Netzwerken gleich und rollten so einen roten Teppich für die Neonazis aus.“
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Der Bundestagskandidat der Linken Michel Brandt beobachtete des Geschehen und verurteilt den Polizeieinsatz ebenfalls: „Das Vorgehen der polizeilichen Einsatzkräfte ist nicht nur völlig unverständlich, sondern skandalös. Die Sanitäter sprechen von über 100 Verletzten. Wenn bei einem Polizeieinsatz so viele Menschen, die aktiv die Demokratie gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Verherrlichung der Nazidiktatur verteidigen, verletzt werden, dann läuft etwas falsch. Soll Karlsruhe immer weiter Tummelplatz nationalsozialistischen Gedankenguts sein? Besser wäre, dass die Verantwortlichen von Stadt und Polizei gemeinsam mit der demokratischen Zivilgesellschaft Strategien entwickeln, um dieses reaktionäre und rassistische Treiben in Karlsruhe zu beenden.“
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